Prison Walk, April 2016

Fotos: © profikollektion/Nina Sieber

Worum geht's

Das Polizeigefängnis Klapperfeld war von 1886 bis 2002 in Gebrauch und erzählt viel über sich wandelnde gesellschaftliche Verständnisse von Recht, Haft und Gefängnis:

im Dritten Reich von der 'Judenabteilung', vom Gewahrsam während den Protesten von Studierenden der 1960/70er Jahre oder den Demonstrationen gegen die Startbahn West oder vom Abschiebegefängnis ab den 1980er Jahren.

 

Seit 2009 wird das Gebäude als Kulturzentrum genutzt, zudem arbeiten die neuen Nutzer von Faites votre jeu! an einer Aufarbeitung der Geschichte.

Was passiert

Prison Walk leitet die Zuschauer*innen in kleinen Gruppen per Audiowalk durch das Gebäude - auf die Suche nach den Gespenstern der Geschichte und um grundsätzlich über Recht, Haft und historische Kontinuität zu reflektieren.

Rückblick

Nach 4 Tagen (21. - 24. April 2016) mit insgesamt 58 Gruppen die den Walk gegangen sind, ist das Projekt Prison Walk zu Ende gegangen. Wir sind erfeut und glücklich über den Riesenerfolg dieses Projektes, über sehr viele positive Rückmeldungen, interessante Gespräche und Gästebucheinträge. Leider können wir die Performance nicht verlängern oder wiederaufnehmen, aber das Klapperfeld ist weiterhin da wo es vorher war - man kann dort Ausstellungen über seine Geschichte besuchen oder sich auf www.klapperfeld.de informieren. Vielen Dank an alle Unterstützer*innen eines Projekts das wir ohne institutionelle Unterstützung und dank öffentlicher Förderung in künstlerischer & organisatorischer Eigenverantwortung realisiert haben. Besonderer Dank an die Initiative Faites votre jeu! für die Unterstützung vor Ort!



Wer

Von & mit: Alma Toaspern, Tanja Kodlin, Katja Kämmerer, Jan Deck, CLUBbleu & Sabina Godec


In Kooperation mit Faites votre jeu!

 

Gefördert mit Mitteln des Kulturamtes Frankfurt am Main und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst



Pressezitat: "Die sonore weibliche Stimme, eine Art Führerin, bleibt nicht die einzige. Wir hören einen einstigen Polizisten im Klapperfeld, der sich an die Ingewahrsamnahmen an den Demonstrationstagen erinnert, und die Zeitzeugin, Demonstrantin, die es ebenfalls tut: kontrastierende Erinnerungen an das Gebäude, bisweilen düster, manchmal fast triumphierendes Lächeln zu hören. (…) Eine Vollzugsbeamtin sagt, sie zweifle am Sinn des Gefängnisses, dessen Alltag ein einstiger Häftling schildert. Düsteres Schwarz allerdings tritt ein, wenn im dunklen Keller, von wenigen Taschenlampenkegeln erhellt, das hochbetagte Gestapo-Opfer davon berichtet, wie es in genau diesem Keller 'schwarz geprügelt' wurde."  FAZ